Im Vorfeld der Klimakonferenz von Paris fasst Nick Reimer in seinem Buch „Schlusskonferenz“ die Geschichte der Klimadiplomatie und Klimapolitik anschaulich zusammen.
Der Journalist und Chefredakteur des Onlinemagazins klimaretter.info stellt dabei die UN-Klimakonferenzen in den Mittelpunkt und lässt die vergangenen 25 Jahre Weltklimadiplomatie Revue passieren und beschreibt ihre großen Momente:
- Die Verabschiedung der Klimarahmenkonvention UNFCCC durch die Unterschrift von 152 Staaten bei der Meilensteinkonferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro.
- Die Eröffnung der ersten Weltklimakonferenz 1995 durch die damalige Umweltministerin Angela Merkel in Berlin.
- Der Höhepunkt, als im Jahr 1997 das „Kyoto Protokoll“ verabschiedet und somit der erste bindende Klimavertrag geschaffen wurde.
- Das Scheitern einer Verbesserung der bis dahin wirkungslosen Politik bei der Konferenz in Kopenhagen 2009.
- Sowie das „Wunder von Cancun“ als das bereits lang geforderte 2-Grad Ziel (Obergrenze der anthropogenen Erderwärmung von 2 Grad) fixiert wurde.
Reimer beschreibt in seinem Buch auch den intensiven Arbeitsprozess der Diplomaten zur Vorbereitung des „Paris-Protokolls“, das im Dezember auf der Konferenz in Paris das Kyoto-Protokoll ersetzen soll. Der Autor weißt dabei jedoch auch darauf hin, dass das bisherige Protokoll mit seinen unzureichenden Minimalverpflichtungen durch ein Protokoll ersetzt werden soll, das große Chancen hat, noch wirkungsloser zu sein. Er macht dabei auch deutlich, dass trotz aller klimadiplomatischen Bemühungen für das „Paris-Protokoll“ keine großartigen internationalen Veränderungen sichtbar werden und das Motto „business as usual“ weiterhin Bestand hat.
Die „Schlusskonferenz“ ist eine Lektüre, die die komplexe Thematik der Klimadiplomatie für Jedermann verständlich und unterhaltsam aufbereitet und für alle Klimaschutz-Interessenten ein Pflichtwerk darstellt.
Nick Reimer: Schlusskonferenz
oekom Verlag, 208 Seiten, € 14,95
ISBN 978-3-86581-746-4