Die Menschheit hat den Planeten Erde so nachhaltig verändert, dass ein eigenes erdgeschichtliches Zeitalter entstanden ist: das Anthropozän. Dessen Grundmerkmal ist die dynamische Wechselwirkung zwischen technischer Zivilisation und Natur.
Der Mensch hat diese Dynamik ausgelöst, kann sie aber nur unvollständig beherrschen. Das liegt auch am Widerspruch zwischen seinem biologischen und seinem geistigen Wesen, der sich auf das Verhältnis von Natur und Kultur überträgt. Die Folge ist eine ständige Spannung zwischen ökologischen Erfordernissen und humanitären Maßstäben. Für beide trägt der Mensch Verantwortung, die ihn im Denken und Handeln vor gewaltige Herausforderungen stellt. Ihre Bewältigung mit Suche nach Orientierung und Ausgleich kennzeichnet das Anthropozän als Menschenzeitalter. Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in diese vielfältigen Zusammenhänge.
Wolfgang Haber, Martin Held, Markus Vogt (Hrsg.): Die Welt im Anthropozän. Erkundungen im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Humanität
oekom Verlag, München, 2016, 184 Seiten, 24,95 €
ISBN 978-3-86581-773-0